Jeder Kilometer zählt!

Über 75 Sponsoren haben für jeden von mir gefahrenen Velokilometer in den USA 1 Rappen an Tixi gespendet. Herzlichsten Dank!

Vorbereitung

Preparation is everything

4. April - She is not a beauty

Endlich ist es da: Mein Tourenvelo von tretlager in Winterthur. Im Februar bestellt, im April abgeholt. Ist schon fast wie bei einem Auto oder einem neuen Sofa... Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt - schon nur wegen des USB-Ports, womit ich auf der Fahrt mein iPhone aufladen kann :) Und der Werkstattkurs bei Eddi vom tretlager ist auch schon gebucht.

18. April - Ostern im Tessin

Die erste Testroute steht fest. Am Karfreitag geht es zuerst von Zürich nach Chur. Nach 120 km Fahrt im Regen bin ich froh um die warme Dusche im Hotel. Zumindest konnte ich meine Regenhosen und die wasserdichten Ortlieb-Radtaschen einem Stresstest unterziehen - hat alles gehalten, was es versprochen hat.

Weiter geht es am Samstag über Bonaduz, entlang der schönen Rheinschlucht, Richtung Disentis. Nach einer kurzen Pause auf dem Bänklein vor dem Dorfladen von Versam, mit obligatem Yogi-Drink, gehts weiter Richtung Ilanz. Die Strecke ab Ilanz empfinde ich als eher mühsam - konstante Steigung und Wind von links, rechts und vorne. Kurz vor 14.30 Uhr komme ich nach 64 km am Bahnhof Disentis an. Gerade noch genug Zeit, für einen Apfel, Ballisto und etwas Sinalco. Dann kommt schon das Postauto, das mich auf die Lukmanier-Passhöhe bringen soll. Respektive auf halbe Höhe, denn der Sommerfahrplan ist erst ab Juni gültig... Den "Rettungsdienst" von Oli und Simi hab ich zwischen Apfel und Ballisto bereits bestellt. Der Plan ist eigentlich, dass ich an der Endstation Fuorns in einem Restaurant warte, während Oli mich und mein Velo von der anderen Seite des Lukmaniers her abholen kommt - nach der Shopping-Tour in Foxtown. Der nette Chauffeur macht mich daraufhin liebenswürdigerweise darauf aufmerksam, dass es in Fuorns kein Restaurant zum warten gibt - nur ein paar Häuser und Ställe. Somit bleibt mir nichts anderes übrig, als Oli entgegenzufahren. Nochmals 7 km den Pass hinauf, durch Galerien, wo noch Eis auf der Strasse liegt. Dann endlich: Noch nie war ich so froh, meinen Schwager zu sehen. Fazit: Das Alpenbrevet ist definitiv nix für mich.

 

1./2. Mai - Auf dem Weg nach Interlaken

Eine neue Tour inklusive weiterem Stresstest für meine Regenbekleidung. Das Ziel ist Interlaken, wo Lotti und Dani mir ein Bett und nette Gesellschaft in ihrem gemütlichen Heim anbieten. Bevor wir am 3. Mai für ein Familienfest nach Oberhofen am schönen Thunersee fahren. Den Tag der Arbeit verbringe ich auf meinem Velo Richtung Hergiswil. Nicht so sehr wegen der Glasbläserei, sondern einfach weils zwischen Zürich und Interlaken liegt. Ich fahre einen Teil der Seenroute Nr. 9, der bei schönem Wetter sicherlich äusserst beeindruckend ist. Bevor ich jedoch in Hergiswil ankomme, hab ich bereits drei Stürze hinter mir... die Click-Bindung ist einiges strenger eingestellt als bei meinem Rennvelo :)

 

Der zweite Tag führt mich über den Brünigpass, weiterhin begleitet von viel Regen. Den Verlust einer Trinkflasche auf den letzten Metern vor der Passhöhe steck ich ohne weiteres weg. Der Genfer-Autofahrer, der mich just in dem Moment überholt, scheint das anders zu sehen. Ich seh ihn bei der nächsten Haltemöglichkeit am Strassenrand stehen. Der nette Mann wartet doch tatsächlich extra auch mich, um mir mitzuteilen, dass ich meine Plastiktrinkflasche ein paar hundert Meter vorher verloren hätte. Ich danke ihm beim vorbeifahren für die nette Geste. Meine Französischkenntnisse reichen dann nicht, um ihm zu erklären, dass ich das durchaus gemerkt habe, es jedoch ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre, einen Vollstopp auf der Passstrasse zu reissen, mit 4 SUVs hinter mir.  Daraufhin gönn ich mir auf der Passhöhe eine Rösti und eine Shopping-Tour im Brockenhaus nebenan. Nach den drei Stürzen von gestern entscheide ich mich dann gegen ein paar nette Porzellan-Teller. Ich freu mich schon auf die bevorstehende Passabfahrt. Bis ich nach der dritten Kurve vor einer Umleitung stehe - Felssturz. Statt direkt an den Brienzersee muss ich nun über Meiringen kehren gehen. Wenigstens regnet es inzwischen nicht mehr. Kurz nach 17 Uhr komme ich dann in Interlaken an. Vorbei an einer indischen Hochzeit vor dem Victoria Jungfrau, noch schnell in der Migros vorbei, um die Zutaten für das Schoggimousse fürs Familienfest morgen zu kaufen und dann Richtung Interlaken Ost Bahnhof, wo Lotti und Dani bereits bei sich zu Hause auf mich warten. Das feine Znacht, ein Glas Rotwein und die nette Gesellschaft beenden den Tag perfekt. Danke Lotti und Dani!

29. Mai - Auffahrt mit Peter, Adrian und Wurstkäsesalat

Treffpunkt ist um 9.15 Uhr mit Adrian bei mir. Bis wir bei Peter in Horgen ankommen, hab ich schon das erste Mal richtig schön geschwitzt. Weiter gehts über Nebensträsschen nach Samstagern, Feusisberg und dann runter nach Pfäffikon. Ab Galgenen gehts dann den Berg hoch Richtung Sattelegg. Im Schneckentempo. Ich bin meinen beiden Begleitern dankbar, dass sie immer mal wieder warten, hab aber auch eine schlechtes Gewissen. Aber es kann niemand sagen, ich hätte es nicht erwähnt... Angekommen auf der Passhöhe gibts einen Boxenstopp im Bergrestaurant - und einen Wurstkäsesalat. Der muss einfach sein! Als wir parat sind für die Passabfahrt ists inzwischen einige Grad kälter geworden. Der selbstlose Peter gibt mir seinen Windbreaker. Er findet den Weg runter nach Einsiedeln glaub ich nicht so prickelnd. Dafür werd ich ihm für seine Geste noch die nächsten drei Jahre dankbar sein! In Horgen verabschieden Adrian und ich unseren "Tour-Guide" und machen uns Richtung Zürich auf den Nachhauseweg. Langsam aber sicher fang ich an mich recht doll auf eine warme Dusche, mein Sofa und einen Bananen-Milkshake zu freuen. Die Tour war super schön und die Gesellschaft äusserst unterhaltsam und geduldig :)